Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen

 

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Übersicht der Fusionen im
Kanton Neuenburg

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Neuenburg: Laténa

Ab dem Jahr 2025 sind die vier Gemeinden Enges, Hauterive, Saint-Blaise und La Tène unter dem neuen Namen Laténa vereinigt:

 

 

 

Enges

Die untere Schildhälfte bezieht sich auf den Namen der Gemeinde
 und bedeutet soviel wie "enges Tal". Der Auerhahn gehört zur
ortsansässigen Tierwelt. Das Wappen wurde 1889 geschaffen. 

 

Saint-Blaise

Bereits 1695 beschloss die Gemeinde, ein Wappen mit dem Bildnis
 ihres Schutzpatrons, des Heiligen Blasius, am Gemeindehaus anzubringen.
Dieser Beschluss wurde aber nicht umgesetzt. Man befürchtete, die
Sensibilität des Pfarrers zu verletzen, wenn ein katholischer Heiliger
 an einer so prominenten und profanen Stelle angebracht würde.
 Das Problem wurde darauf entschärft durch das Hinzufügen des
 Heiligenkreuzes und einem Mühlrad. Letzteres weist auf den Ursprung
 des Dorfes hin, das um die Mühlen am Bach entstand.

 

 

 

Hauterive

Hauterive gehört zur Pfarrei Saint-Blaise. Die Farben des 1891
 geschaffenen Wappens beziehen sich auf den Heiligen Blasius,
  Schutzpatron der gleichnamigen Pfarrei.

 

 

La Tène

 2009 schlossen sie die Gemeinden Marin-Epagnier und Thielle-Wavre
unter dem Namen La Tène zusammen. Als neues Wappenmotiv
diente das wohl bedeutendste und repräsentativste Ausgrabunsobjekt der weltweit bekannten La-Tène-Kultur (5. bis 1. Jahrhundert vor Christus).

Link zur betreffenden Fusion

 
 

 

 

Laténa

 

 

Das Beste an dieser Fusion ist der neue Name, der sich allerdings von der 2009 entstandenen Gemeinde La Tène ableitet.

 

Das Wappen wurde von einem Gremium geschaffen, in welchem auch ein Heraldiker mitwirkte. Als Ausgangslage wurde festgelegt, dass niemand durch das neue Wappen begünstigt oder benachteiligt werden soll. Somit wurde auf Motive verzichtet, die einen Bezug zu einem bestimmten Ort oder einer Persönlichkeit herstellen könnten. Das neue Wappen soll die verschiedenen geografischen "Schichten" verkörpern: Der Himmel (gelb), der Jura mit seinen Tannen und Reben (grün) und den Neuenburgersee (blau). Das schmale weisse Feld soll die Küstenlinie markieren weil gemäss der heraldischen Farbregel die Farben Grün und Blau nicht nebeneinander liegen dürfen. Um dem Ganzen Dynamik zu verleihen sind die verschiedenen Elemente in Wellen angeordnet und treffen sich in einem Punkt.

Die gewählte Darstellungsform mag sich für ein Logo eignen, aber keinesfalls für ein Wappen. Die heraldischen Regeln kristallisierten sich bereits in der Entstehungszeit der Wappen und garantieren, dass die Wappen auch auf eine grössere Distanz klar erkennbar sind. Schliesslich ging es um Leben und Tod, denn die Wappen waren die individuellen Erkennungszeichen der in Rüstungen kämpfenden Krieger. Diese Regeln garantieren auch noch heute eine gute Grafik. Zudem erlaubt die Blasonierung (Wappenbeschreibung in der Fachsprache) die richtige Darstellung des Wappens, auch wenn es noch nie gesehen wurde. Die mitgelieferte Blasonierung zum Wappen von Laténa verfehlt diesen Zweck und führt zu einer wesentlich anderen Darstellung!  Während die Farbwahl für Jura und See der üblichen Symbolk entspricht, ist das Gelb für den Himmel nicht nachvollziehbar. Die gelegentliche Gelbfärbung des Himmels ist meistens auf den Saharastaub zurückzuführen, der unter bestimmten meteorologischen Bedingen in hohen Luftschichten unsere Gegend erreicht.

 

Ironie des Schicksals: 1891 wurde in Neuenburg die Schweizerische Heraldische Gesellschaft gegründet. Der in St.-Blaise wohnhaft gewesene Dr. Olivier Clottu war von 1968 bis 1996 (28 Jahre) Vizepräsident und von 1954 bis 1996 (42 Jahre) Redaktor  des Schweizer Archivs für Heraldik, davon 32 Jahre Chefredaktor.

 

Blasonierung:

Eine korrekte, heraldische Wappenbeschreibung ist nicht möglich.
 Blasonierung gemäss den Urhebern des Wappen:
Tiercé en barre flamboyante abaissé, d'or, de sinople et d'azur, cette dernière surmontée d'une cotice flamboyante d'argent.

 

Wertung: Miserabel 

 

 

Exkurs: Der heraldische Ständer bzw. die Ständerung

Das Wappen von Laténa hat eine weit entfernte Ähnlichkeit mit der Schildteilung Ständerung.

Definition:
Ständerung: Schildteilung, die durch die gleichzeitige Anwendung der Spaltung, Teilung, Rechts- und Linksschrägung oder aus der Verbindung der gewöhnlichen mit der schrägen Quadrierung in abwechselnen Tinkturen entsteht. Die achtmalige Ständerung mit zugleich acht Plätzen gilt als normal. Der Urprung der Ständerung ist unklar.

 

 

         
Roggwil TG Mergoscia TI Syens VD Seegräben ZH Kaiserstuhl AG

 

 
         
Kemmenthal TG Département Gironde
(Frankreich)
Belleville-sur-Vie
(Dép. Vendée/ Frankreich)
Meudon
(Dép. Hauts-de-Seine/Frankreich)
Vêtre-sur-Anzon
(Dép. Loire/Frankreich)