Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen

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Übersicht der Fusionen im
Kanton Tessin

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Tessin: Gambarogno

Ab dem Jahr 2010 sind die neun Gemeinden Caviano, Contone, Gerra (Gambarogno), Indemini, Magadino, Piazzogna, San Nazzaro, Sant'Abbbondio und Vira (Gambarogno)  unter dem neuen Namen Gambarogno vereinigt:

 

 

Caviano

Das Wappen ist aus denen der Familien Magoria aus Locarno und Duni aus Ascona entstanden. Beide besassen um 1500 bedeutende Rechte in den Dörfern am Gambarogno.

 

 

Contone

Das Wappen geht auf ein Siegel aus dem Jahr 1803 zurück. Die Farben sind die des Kantons, aber in vertauschter Form. Das Johanniter- oder Malteserkreuz verweist auf die Kommende San Giovanni in Monte Ceneri.

 

 

 

Gerra (Gambarogno)

Die Gemeinde wählte die Armbrust als Wappenmotiv zum Gedenken der verdienstvollen Familie Balestra. Armbrust heisst auf Italienisch balestra, und in diesem Sinne handelt es sich um ein redendes Wappen.

 

 

Indemini

Das Wappen verweist mit den Werkzeugen
auf die einstigen Haupterwerbszweige der
Einwohner, die Land- und Forstwirtschaft.
Der obere Teil des Wappens bezieht sich
auf die Lage des Dorfes auf der Südseite
des Gambarogno und die Nähe der Grenze
zu Italien.

 

Magadino

Wie auch bei der Gemeinde Vira verweist der
Anker auf die Bedeutung des einstigen Hafens
am Langensee und seines Handelsplatzes.

Piazzogna

Die Dorfkirche ist dem heiligen Antonius geweiht,
was
  durch das Tau oder Antoniuskreuz
versinnbildlicht wird. Die Lilien stehen für die
Fraktionen Alabardia und Vignascia.

 

San Nazzaro

Der Turm erinnert an die Edlen von Locarno,
welche 1219 erwähnt wurden. Die Vierteilung
der unteren Schildhälfte verweist auf die
Fraktionen Casenzano, Alabardia, Vairano
und Taverna.

 

Sant'Abbondio

Die Wappenfiguren sind die Attribute des
heiligen Abondius, von welchem auch der
Dorfname abgeleitet ist.

Vira (Gambarogno)

Das Wappen erinnert an den einstigen Hafen mit
seinen bedeutenden Einnahmen. Verträge und
Reglemente datieren von 1592, 1676 und 1744.

 

 

 

 

Gambarogno

 

 

 

 

 

Benannt ist die Region am Nordostufer des Lago Maggiore nach dem Monte Gambarogno, der im Hinterland bis 1‘739 m aufragt. Das Wappen zeigt somit die topographische Situation, vom oberen Seeufer aus gesehen. Trotz der stark abstrahierten Darstellung wird das Wappen den heraldischen Regeln nicht gerecht und lässt sich in der Fachsprache kaum beschreiben.

Eine heraldisch korrekte Blasonierung ist nicht möglich.

 

Wertung: Schlecht   

 

Zur nächsten Gemeindefusion: Gampel-Bratsch VS (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion: Isorno TI (alphabetisch innerhalb des Kantons Tessin)

Zur nächsten Gemeindefusion: Glarus (innerhalb der Bewertungsstufe "schlecht")


Exkurs: Blasonieren - die Fachsprache der Heraldiker

Dieser Ausdruck entstammt der französischen Sprache und bezeichnet die wissenschaftliche Beschreibung eines Wappens. Nach genau definierten Regeln
wird mit möglichst wenig Worten das Wappen so beschrieben, dass es jeder heraldisch tätige Künstler korrekt darstellen kann. Die Entwicklung dieser Fachsprache
 als bildhafte Terminologie war bereits im 13. Jahrhundert vollkommen ausgebildet und wird in dieser Form auch heute noch verwendet. Es handelt sich wohl um
die älteste Kodierung im Sinne der heutigen elektronischen Datenverarbeitung. Die folgenden zeigen einige Beispiele der wichtigsten Regeln:

 

Prilly VD

Gespalten von Rot und Grün, belegt mit einer gelben Lilie.

Parti de gueules et de sinople à la fleur de lis d'Or brochante.
Palésieux VD

Geteilt von Gelb mit wachsendem rotem Löwen und von Schwarz.

Coupé d'or au lion naissant de gueules, et de sable plain.
       
Prévonloup VD

Schräg getreilt  von Weiss und Rot,      überdeckt mit zwei nebeneinander stehenden Messkelchen in gewechselten Fraben.

Traché d'argent et de gueules, à deux ciboires rangés en face de l'un à l'autre.
  Tolochenaz VD

Geviert von Weiss und Rot, belegt mit einem gelbem Liktorenbündel, darauf ein gelber Hut mit gelben Federn.

Écartelé d'argent et de gueules, au faisceau de licteur surmonté d'un chapeau à plumes, le tout d'or et brochant en pal.
       
  Minusio TI

In Weiss ein blauer Balken, überdeckt von einem roten Löwen, ein gelbes Schwert haltend.

D'argento, ad una divisa d'azzurro; sul tutto un leone di rosso tenente una spada d'oro.
  Sant'Abbondio TI

In Rot ein weisser Pfahl, belegt mit einem roten Bischofsstab, beseitet von zwei weissen Hirschstangen.

Di rosso, al palo d'argento carico del pastorale di rosso, accosta da due rami di cervo d'argento.