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Übersicht der Fusionen im
Kanton Tessin

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Tessin: Monteceneri

Ab dem Jahr 2010 sind die fünf Gemeinden Bironico, Camignolo, Medeglia, Rivera und Sigirino unter dem neuen Namen Monteceneri vereinigt:

 

 

Bironico

Das Kastell erinnert daran, dass 1418 Graf
Giovanni Giacomo Rusca in der Gemeinde
sein Schloss baute. Das Patriarchenkreuz
bezieht sich auf Kardinal Agostino Oreggia
aus Bironico.
  Der Schutzpatron der Dorfkirche,
der heilige Martin, ist mit seinen Attributen
Schwert und Mantel ebenfalls im Wappen
vertreten.

 

 

Camignolo

Die durch die Vierteilung entstandenen
Felder verweisen auf die Fraktionen Castello,
Cressino, Molinazzo und Camignolo di Fuori.
Die Dorfkirche ist den heiligen Petrus und
Paulus geweiht. Deshalb fanden deren
Symbole, Schlüssel und Schwert, Eingang
in das Wappen.

 

 

Medeglia

Das Wappen symbolisiert die 1260 m hohe
„Cima di Medeglia“, welche das Bellinzonese
und das Luganese dominiert.

 

 

Rivera

Die Wappenmotive beziehen sich auf den
 ehemaligen Radiosender für die italienisch-
sprachige Schweiz auf dem Monte Ceneri
und auf die Verbindung des Sopra und
Sottoceneri.

 

Sigirino

Das Kreuz verweist auf den Schutzpatron
Andreas, dem die alte Kirche aus dem Jahr
1292 geweiht wurde. Der Turm bezieht sich
auf den Flurnamen „Castellaccio“, wo noch
Überreste einer Befestigungsanlage stehen.

 

 

 

 

Monteceneri

 

 

 

 

 

Der Monte Ceneri ist kein Berg, sondern ein Pass, der die Magadinoebene mit dem Vedeggiotal verbindet bzw. den nördlichen Kantonsteil Sopraceneri mit dem südlichen Sottoceneri.

Einmal mehr wurde im Kanton Tessin ein "Wappen" angenommen, das den heraldischen Regeln nicht gerecht wird. Es lässt sich in der Fachsprache mit den üblichen Begriffen kaum beschreiben. Es ist sehr bedauerlich, dass in den letzten Jahren mehrere schlechte Wappen geschaffen wurden.

Gemäss den Vorstellungen der verantwortlichen Behörden soll dieses "Wappen" die Beziehungen zur modernen Welt und zu den Wurzeln der Vergangenheit aufzeigen. Der Berg mit den für das Tessin charakteristischen Schwalbenschwanzzinnen beidseits der senkrechten Trennungslinie verweist auf die einstige Befestigung, welche den Passübergang sicherte. Aus heraldischer Sicht ist dieses Symbol im genannten Sinn kaum erkennbar, denn Zinnen sind nicht nur in der Praxis als Mauerabschluss waagrecht dargestellt, sondern auch auf den Wappen:

 

       

 

Von links nach rechts: Carabietta TI, Mesocco GR, Chironico TI

 

Durch die abweichende Farbgebung (rot) sind diese gemauerten Zinnen eher als Wimpel zu interpretieren. Mit der aufgehenden Sonne hinter der Spitze sieht sich die Gemeinde für die Zukunft offen. Hier wird ignoriert, dass in der Heraldik die Sonne immer mit Strahlen dargestellt wird. Mit den gegenseitigen Formen der Zinnen möchte die Gemeinde sich als Scharnier zwischen den beiden Kantonsteilen verstanden wissen. Auch die Farben sollen auf die Vergangenheit und auf die Zukunft verweisen: Das Gelb versinnbildlicht die Kastanie als Nahrungsmittel für die Menschen und als Viehfutter, das Blau soll die Bedeutung des Wassers in der Zukunft aufzeigen.

Solche idealistischen Wunschvorstellungen vermögen aber ein missratenes Wappen nicht zu verbessern!

 

Eine heraldisch korrekte Blasonierung ist nicht möglich.

 

Wertung: Miserabel   

 

Zur nächsten Gemeindefusion: Les Montets FR (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion:  Onsernone TI (alphabetisch innerhalb des Kantons Tessin)

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