Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen

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Übersicht der Fusionen im
Kanton Waadt

Übersicht alle Fusionswappen

Kriterien für die Wertung

 

 

Gemeindefusion im Kanton Waadt: Mathod-Suscévaz

Ab dem Jahr 2027 sind die beiden Gemeinden Mathod und Suscévaz unter dem neuen Namen Mathod-Suscévaz vereinigt:

 

 

 

Mathod

Seit dem 12. Jahrhundert besass Mathod eine dem Heiligen Martin
geweihte Kirche. Das Dorf gehörte ursprünglich zu Herrschaft Champvent.
Bis ins 14. Jahrhundert wurde es von einem Zweig des Hauses Grandson
verwaltet. Deshalb führte die Gemeinde 1930 ein Wappen mit dem fünfmal
von Weiss und Blau gespaltenen Feld der Familie Grandson sein. Die Katzenköpfe verweisen auf den - wenn auch höchst zweifelhaften -
Ursprung des Ortsnamens.

 

 

 

Suscévaz

Jahrhundertelang, bis zum Ende des Ancien Régime, gehörte
Suscévaz zur Herrschaft Champvent. Unter der Berner Herrschaft
besass das Dorf zwei Abteien, die 1655 bzw. 1745 gegründet wurden.
Eine davon existiert noch heute und besitzt eine von der Familie
Decoppet 1763 gestiftete Flagge. Diese bzw. deren Motiv wurde 1927
von der Gemeinde in ihr Wappen übernommen.

 

 

 

 

Mathod-Suscévaz

 

 

Trotz des gewählten Doppelnamens entschied man sich für eine vollständige Neuschöpfung. Als Motiv diente die 2021/22 gebaute Stabbogenbrücke,
 die über die Ziehl (la Thielle) zu den beiden Dörfern von Suscévaz und Mathod führt.

In der ersten Version des Fusionsvertrages wurde ein Wappenvorschlag präsentiert, der den Löwen von Suscévaux und zwei Katzenköpfe von Mathod
in den Farben Rot und Weiss enthielt. Möglicherweise wurde dieser Vorschlag fallen gelassen, weil die Bedeutung und Herkunft der Katzenköpfe als
fragwürdig einzustufen ist. Das nun gewählte Wappen mit der Brücke und dem Fluss-Symbol präsentiert sich in den Farben Weiss und Grün schlicht und
einfach, aber prägnant. Die Farbwahl Weiss-Grün ist in den Kantons- und Gemeindewappen eher selten vertreten und dadurch erreicht das Wappen
eine auffallende Wirkung.
 


  Copyriht Wikipedia

Der Konstruktionstyp "Stabbogenbrücke" ist auch unter dem Begriff "Langerscher Balken" bekannt und wurde 1859 vom österreichischen Ingenieur
Josef Langer in Wien patentiert. Diese Bauart wurde erstmals 1881 mit der Ferdiandsbrücke über die Mur in Graz angewendet.

 

Bereits die Fusionsgmeinde Bütschwil-Ganterschwil wählte 2013 eine Brücke als alleiniges Wappenmotiv. Dort handelt es sich um eine neu
konstruierte Fachwerkbrücke über die Thur, welche die beide Dörfer verbindet.

Link zur Fusion Bütschwil-Ganterschwil

 

 

Blasonierung:

Geteilt von Weiss und Grün eine Stabbogenbrücke über gewelltem Fluss, alles in gewechselten Farben.

Parti d'argent et de sinople, au pont en corde d'arc accompagné en pointe d'une rivière fascée-ondée, le tout de l'un en l'autre.

 

 

Wertung: Sehr Gut  

 

Zur nächsten Gemeindefusion: Messen SO (alphabetisch innerhalb der Schweiz)

Zur nächsten Gemeindefusion: Montanaire VD (alphabetisch innerhalb des Kantons Waadt)

Zur nächsten Gemeindefusion: Misery-Courtion FR (innerhalb der Bewertungsstufe "sehr gut")


Exkurs: Brückenkonstruktionen


Gemäss den heraldischen Regeln sind die Motive symbolisch zu verstehen und nicht auf einen bestimmten Standort bezogen. Zudem sollten die
Symbole aus der Enstehungszeit der Heraldik, also dem Mittelalter und anfangs der Neuzeit, stammen. Somit sollte eine Brücke der Bauart der
damaligen Zeit entsprechen, d.h. aus Steinen gebaute Bogenbrücken oder aus Holz konstruierte Fachwerkbrücken.

(Traditionelles Symbolwappen)


Häufig werden wie bei den Gebäuden (vor allem Kirchen, aber auch profane Bauten) auch Brücken mit orstspezifischen Merkmalen dargestellt.
Bei den Brücken ist oft die technische Entwicklung berücksichtigt. Beim Fusionswappen vom Vallée du Joux sind im Exkurs einge Wappen mit
 modernen Motiven wie Flugzeuge, Automobile, Lokomotiven usw. vorgestellt. Diese Motive sind in der Heraldik verpönt. Bei der Entwicklung
unseres Bewertungssystems wurde das aber nicht berücksicht und es gibt für solche Motive keine Minuspunkte. Von Bedeutung sind einerseits
Symbolik sowie Ausagekraft und andererseits die grafische Gestaltung.

Link zur Fusion La Vallée du Joux

Nachfolgend sind ein paar Beispiele von Brücken aus Frankreich zu sehen, die mit neueren und moderneren Bautechniken erstellt wurden.
Die Brücken aus der Entstehungszeit der Heraldik dienten vorwiegend dem Verkehr von Menschen, Tieren und einfachen Fuhrwerken. Heute
dienen die Brücken vorwiegen dem motorisierten Verkehr auf Schiene und Strasse.

 

         

Éloise
(Dep. Haute Savoie)

Sauret-Besserve
(Dep. Puy-de-Dôme)
Cabariot
(Dep. Charente-Maritime)
Fresnoy-le-Château
(Dep. Aube)
Plouhinec
(Dep. Morbihan)

Copyright: Wikipedia




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