Stiftung Schweizer Wappen und Fahnen
Gemeindefusion im Kanton Waadt: Oron
Ab dem 1. Januar 2012 sind die zehn Gemeinden Bussigny-sur-Oron, Châtillens, Chesalles-sur-Oron, Ecoteaux, Oron-la-Ville, Oron-le-Châtel, Palézieux, Les Tavernes, Les Thioleyres und Vuibroye unter dem neuen Namen Oron vereinigt:
Bussigny-sur-Oron
Die Sterne und der Halbmond entstammen
einem alten Siegel der Pfarrei
Châtillens, zu
welcher das Dorf gehörte. Das Zicklein bezieht
sich auf
den Übernamen der Einwohner (cabri).
Châtillens
Ein Siegel aus dem 17. Jahrhundert zeigt eine
Kirche in
Seitenansicht überhöht von einem
Halbmond und zwei Sternen. Der Halbmond
wurde im Wappen von 1923 weggelassen und
die Kirche ist frontal zu sehen.
Chesalles-sur-Oron
Das Dorf leitet seinen Namen vom französischen
Ausdruck
chesal ab, was eine bebaute Stelle
bedeutet. In diesem Sinne ist dieses 1923
geschaffene Wappen redend.
Ecoteaux
Der rote Löwe ist dem Wappen der Herren
von Palézieux entnommen, welche
im Mittelalter
ihre Herrschaft über Ecoteaux ausübten. Der
Zweiberg
bezieht sich auf den Namen der
Gemeinde:
deux coteaux = zwei Hügel.
Oron-la-Ville
Trotz ihrer Freiheitsrechte besass die Stadt
Oron bis zum Ende des 16.
Jahrhunderts kein
Wappen. Erst im Wappenbuch de Ryff von
1597
erscheint der Halbmond, dann um 1727
auf einer Kirchenglocke und 1733 am
Stadthaus.
Die spätere Landvogtei führte den Halbmond
weiter, der auch
von der politischen Gemeinde
übernommen wurde.
Oron-le-Châtel
1920 übernahm die Gemeinde das schöne
Wappen der einstigen Edelherren von
Oron.
Dieses Adelsgeschlecht nahm grossen Einfluss
auf die Geschichte
des Waadtlandes.
(Link zur Fusion von La Verrerie FR).
Palézieux
Die Gemeinde übernahm 1921 das Wappen
der Edlen von Palézieux in
veränderten Farben.
Das ursprüngliche Wappen ist geteilt von Rot
mit
einem wachsenden gelben Löwen und
von Gelb.
Les Tavernes
Die Gemeinde übernahm 1921 das einstige
Konventswappen der Zisterzienser
(weiss-rot-
geschachter Schrägbalken), ergänzt mit zwei
Bechern als
redendem Teil des Wappens:
taverne
= Weinstube.
Les Thioleyres
Der Bischofsstab erinnert an Bischof Jean de
Cossonay, der 1266 den
Einwohnern das
Recht zusprach, Wald und Weiden frei zu
benützen. Die
Dachziegel (tuiles) beziehen
sich etymologisch auf den Dorfnamen.
Vuibroye
Das 1921 angenommene Wappen ist das
der Edlen von Vui-broye.
Oron
Der Löwe im neuen Wappen bezieht sich auf die einstige Herrschaft Palézieux. Dieser Bezug ist bereits in den Wappen von Ecoteaux und Palézieux gegeben. Die Farben entsprechen dem Wappen von Oron-la-Ville, dem Hauptort des bis 2007 bestandenen gleichnamigen Bezirks. Die zehn Schindeln symbolisieren die zehn zusammengeschlossenen Gemeinden. Das neu gewählte Wappen weist einen historischen Bezug auf. Die Schindeln sind im Waadtland ein bekanntes Wappenmotiv, meistens mit Bezug auf die Familie de Gingins und deren Herrschaft.
Blasonierung:
In Rot gelber Löwe, kreisförmig umgeben von 10 gelben Schindeln.
(De gueules au lion accompagné de dix billets posées en orle, le tout d'or.)
Wertung: Sehr gut
Exkurs: Bestreute und besäte Wappen
bardeaux umschrieben. Meistens werden die Schindeln auf dem Schild gestreut (gleichmässig verteilt ohne den Rand zu berühren) oder gesät (ebenfalls
gleichmässig verteilt, aber an den Rändern angeschnitten). Eine Zählfunktion wie auf dem neuen Wappen von Oron ist eher selten.
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Dully VD |
Rocourt JU | Chevilly VD | Gingins VD | Bogis-Bossey VD |
Ausser den Schindeln kann beinahe jedes Motiv auf dem Schild gestreut oder gesät dargestellt werden
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Rovray VD |
Posieux FR | Chêne-Bourg GE | Dünnershaus TG | Schönenbaumgarten TG |